musikalisch gesehen?
sicherlich eine interessante frage, wenn man sich plötzlich dazu entschließt, einen blog über musik zu machen.
ich gehöre zu den menschen, die in den plattenladen gehen und dem verkäufer ein "lalala, lalala, lalala" entgegenschmettern - möglichst so, dass dieser nur schief grinst und keinen lachanfall bekommt. wenn er gut ist, dann kann er mir titel und interpreten nennen und hat die aufnahme auch noch da (eine der schwierigsten übungen in musikgeschäften). eine neue handy-software soll jetzt abhilfe schaffen. handy schnell genug zücken, an die musik halten und sie aus dem netz laden. würde meine mum noch leben, dann würde ich dieses spielzeug schon mein eigen nennen (sie liebte technische neuheiten im gegensatz zu mir).
als ich 12 jahre alt war, schenkte sie mir ein diktiergerät - damals waren kassettenrekorder mit kopfhörern ("walkman") der große renner. damals hatte ich beschlossen, journalistin zu werden.
das diktiergerät kam allerdings nur ein einziges mal zum einsatz - rund 20 jahre später nahm ich ein interview mit einem berliner künstler auf. einem, der für essen und trinken kneipenwände großartig a la otto dix bemalte. nach dieser begegnung saß ich fünf stunden mit dem diktiergerät zusammen und hörte fasziniert auf meine stimme (die antworten des künstlers hatte das gerät nicht aufgezeichnet).
gut, also, zurück zum thema: warum mache ich ein musikblog, wenn ich über kirchenchor und zylophon spielen im grundschulalter nie hinausgekommen bin. mein akkordeon ist leider so verstimmt, nach 30 jahren tristem kellerdasein (recht menschlich wie ich finde), dass ich es noch nicht einmal einer auf musik ausgerichteten grundschule im wedding stiften kann (und diese kinder sind auf spenden angewiesen!).
also, warum? ganz einfach: zweidrittel meines freundeskreises widmen sich dieser meist brotlosen kunst.
sie machen mich fröhlich mit ihren rock-konzerten. ich bin hin und weg, wenn ich die finger meines freundes über klaviertasten fliegen sehe (auch wenn ich mich dabei mehr als vernachlässigt fühle). melancholisch, wenn es in den klassischen bereich geht - aber immer wieder bin ich tief berührt.
einer von ihnen sagte mal, nachdem er rund 40 jahre im geschäft war: "ich arbeite nicht, um geld zu verdienen."
leider muss er es für ein dach überm kopf: taxi fahren, schüler unterrichten, in hotels gegen lobbyroom-wände spielen - nur um dann tagelang versunken mit noten herumzubasteln, diese zu einmaligen kompositionen zusammenzufügen und so seine eigenen kleinen großartigen glücksmomente zu haben, an denen er - wenn es klappt - andere teilhaben lassen kann.
ich denke, diese menschen schaffen etwas, worüber man vielleicht erst ein jahrhundert später spricht und geld macht. und ich denke: schön, euch jetzt kennen lernen zu dürfen.
Nofretete ist zurück
vor 15 Jahren
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AntwortenLöschenupps... da hilft nur noch ein gedächtnisprotokoll oder den menschen nochmal befragen.
AntwortenLöschenwenn ich anfangen würde, im laden was zu singen, ich glaub, der wär in null-komma-nichts leer.
also popstar werd ich in diesem leben nicht mehr, aber es kann auch ein glück sein, nicht von D! angeblöckt und fertiggemacht zu werden. ;)
ich steh auf Technik. :)
der Kommentar jetzt ohne fehler...
Ja, wer bist du?
AntwortenLöschenMusikalisch gesehen...ein d, oder ein cis, oder ein h?
Oder ein flügel?
Oder ein lied?
Bis das dann endgültig geklärt ist, habe ich zwischenzeitlich mal eine ganz andere frage:
Das ist doch hier ein musikfundbüro... oder ?
Ich hab da nämlich vorhin einen koffer mit noten gefunden und würde den hier ganz gern abgeben.
Aber hier ist ja keiner, der mir den abnimmt.
Gibt's keine klingel?
Oder ein regal, wo ich den abstellen kann?
Und bekomme ich den nach einem jahr wieder zurück, wenn ihn keiner abholt?
Viele, viele offene fragen.....